EINFACH NUR SCHNARCHEN – ODER DOCH MEHR?
Hat Schnarchen etwas mit dem Herzen zu tun?
Auf den ersten Blick vielleicht nicht.
Aber wer schnarcht, bei dem kann eine so genannte obstruktive Schlafapnoe vorliegen.
Wer hat sie noch nie gehört, die knatternden Atemgeräusche nachts im Bett bei seinem Partner? Diese dann unterbrochen von einer Stille, die gefühlt Minuten andauern kann. Und dann – ein plötzliches Röcheln und tiefes Einsaugen der Umgebungsluft.
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe handelt es sich um eine Erkrankung, bei der sich im Schlaf in wiederkehrenden Abständen der Kehlkopf verlegt und dadurch der Atemfluß unterbunden wird.
Es entstehen Atempausen, in denen keine Sauerstoffaufnahme in den Körper erfolgt. Der Unterdruck im Brustkorb steigt an, der Sauerstoffgehalt im Blut fällt ab, Puls und Blutdruck steigen an.
Das Herz wird hierdurch in besonderem Maße belastet.
Es kann zu einer Herzmuskelverdickung und Herzschwäche führen. Außerdem kann ein schlecht einstellbarer Blutdruck entstehen, die Blutzuckerwerte könne sich verschlechtern und das langfristige Risiko eines Herzinfarktes oder Schlafanfalls steigen deutlich an.
Männliches Geschlecht, Alkohol und Übergewicht …
… dies sind die drei Hauptrisikofaktoren, durch die sich eine obstruktive Schlafapnoe ausbilden kann. Schnarchen kann nicht nur unglaublich nervig sein, sondern eben vor allem schwerwiegende Folgen haben.
Wer schnarcht, sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen und auch an sein Herz denken!
Umgekehrt kann eine bereits bestehende Herzschwäche (eine Herzinsuffizienz) zu einer zentralen Schlafapnoe führen.
Im Gegensatz zu der obstruktiven Form, werden hier nicht die Atemwege periodisch verlegt, sondern das Atemzentrum im Gehirn arbeitet nicht mehr korrekt und es entstehen periodische Atemaussetzer. Die Maximalform dieser Schlafstörung nennt man Cheyne-Stokes-Atmung.
Wie kann man eine Schlaf-Apnoe ausschließen?
Die Untersuchung bei Verdacht einer Schlafapnoe erfolgt z. B. in unserer Kardiologie ganz einfach und unproblematisch mittels einer so genannten Polygraphie.
Hierzu legen wir Ihnen ein kleines Gerät an den Brustkorb, welches die Atembewegungen mißt. Gleichzeitig wird der Herzschlag mittels EKG sowie der Sauerstoffgehalt des Blutes mittels eines Fingersensors und der Atemfluß über die Nase mittels eines Meßfühlers gemessen.
Das Gerät müssen Sie lediglich während des Schlafens und nicht wie bei sonstigen Langzeit-Messungen, wie z. B. der Langzeit-Blutdruckmessung, den ganzen Tag tragen.
Im Falle eines auffälligen Befundes leiten wir die Ergebnisse an ein Schlafzentrum/Schlaflabor weiter.
Dort verbringen Sie dann ein bis zwei Nächte, in denen die Therapie eingeleitet und individuell angepaßt wird.